NIEDERLAGE ZUM SAISONAUFTAKT April 2018
Im ersten Spiel der Saison am gestrigen Samstag mussten die Chemnitz Crusaders bei den Tollense Sharks mit 10:35 (0:6/0:16/0:7/10:6) eine Niederlage hinnehmen. Dabei machten vor allen Dingen einige Fehler auf eigener Seite sowie unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und verletzungsbedingte Ausfälle während des Spiels dem Team das Leben schwer. Dabei begann das Spiel durchaus nach Wunsch. Die erste Angriffsserie der Gastgeber wurde mit einer Interception durch Linebacker Theo Bauta (#99) beendet. Doch die Freude währte nur sehr kurz, denn eine weitere Interception brachte die Sharks wieder in Ballbesitz. Dies war symptomatisch für die Chemnitzer Offense in der ersten Hälfte des Spiels. Der Defense war es immer wieder zu verdanken, dass die Crusaders im Spiel blieben. Selbst als die Gastgeber dann doch mit einem Touchdown die 6:0-Führung erzielten. Bravourös wurde eine weitere Angriffsserie dann Mitte des 2.Viertels abgewehrt. Die Sharks standen nur ein Yard vor der Chemnitzer Endzone und schafften es in vier ausgespielten Versuchen nicht, die Endzone zu erreichen! Doch damit kam nun auch die Chemnitzer Offense an gleicher Stelle in Ballbesitz. Es kam, wie es an solch einem Tag an dieser Feldposition kommen musste. Ein überworfener Snap segelte durch die Endzone aus dem Spielfeld heraus - Safety und weitere 2 Punkte zum 8:0 für die Gastgeber. Somit kamen diese auch gleich wieder in Ballbesitz. Diesmal ging es schnell und die Sharks bauten mit einem Touchdown die Führung auf 16:0 aus. Das Viertel war immer noch nicht vorbei. Die Offense der Crusaders kam mit unvollständigen Pässen nicht vom Fleck sowie wenig Zeit von der Uhr und spielte zudem auch den vierten Versuch aus. So bekamen die Sharks noch die Chance auf einen Passspielzug Richtung Endone. Mit etwas Glück war dieser erfolgreich und so ging es mit 22:0 in die Halbzeitpause.
Nach der Pause war die Marschrichtung klar. Keiner im Team der Crusaders wollte sich in dieser Art und Weise weiter unter Wert verkaufen. Zunächst blieb es jedoch noch beim gewohnten Bild. Zwar gelangen der Chemnitzer Offense nun mehr Raumgewinne, Zählbares sprang dabei aber nicht heraus. Stattdessen punkteten die Tollense Sharks mit zwei weiteren Touchdowns - einen im dritten Viertel und ein weiterer Touchdown zu Beginn des vierten Viertels. Ein Debakel wurde nur durch eine der wenigen Strafen gegen die Gastgeber verhindert, welche den Touchdown der Neubrandenburger Defense nach einer Interception verhinderte. Erst jetzt gelang es nun auch der Chemnitzer Offense auf dem Feld zu zeigen, dass dieses Spiel sicher nicht mit null Punkten auf Seiten der Crusaders ein Ende finden sollte. Ihren Ausgang nahmen jedoch die ersten wieder einmal in der Defense. Wiederholt machte diese aggressiv Druck, der Ball kam frei und Linebacker David Schulze (#94) sicherte den Ball nur zwei Yards vor der gegnerischen Endzone. Ein Pass auf von Quarterback Vincent Kahle (#84) auf Wide Receiver Martin Deckert (#1) brachte den Touchdown zum 7:35 (Extrapunkt Moses Schäfer #92). Dies setzte noch einmal die letzten verfügbaren Energiereserven frei. Kaum hatten die Tollense Sharks den Ball wieder, schlug Defensive Tackle Peter Heger (#75) den Ball frei, welcher dann von Linebacker John Felix Müller (#49) gesichert wurde. Die Offense um Quarterback Vincent Kahle (#84) machte sich ein weiteres Mal auf dem Weg in die Endzone. Nach einem Pass auf Wide Receiver Moses Schäfer (#92) verblieb nur noch ein Yard Distanz zur Endzone. Das legte dann Quarterback Vincent Kahle (#84) auch zurück, doch aus unerfindlichen Gründen hatten die Schiedsrichter den Spielzug zu früh abgepfiffen. Der Touchdown zählte nicht und der Spielzug wurde der Regel entsprechend wiederholt. Der erneute Weg in die Endzone blieb verschlossen und so war es letztlich Robert Koschorrek (#46) mit einem Field Goal, der den Endstand von 10:35 herstellte.
Eine respektable Leistung der Defense, gute Special Teams und leider viele Fehler in der Offense waren das Fazit des Spiels auf Chemnitzer Seite. Dabei befand man sich über weite Strecken mehr als nur auf Augenhöhe mit den Gastgebern. Diese konnten im richtigen Moment die Fehler ausnutzen und so den Sieg erringen. Für die Crusaders bleibt nun gerade mal eine Woche Zeit, um bis zum nächsten Spiel bei den Berlin Kobras an den erkannten Problemen zu arbeiten. Dabei werden dann auch mehrere Ausfälle aufgrund von im Spiel erlittenen Blessuren zu kompensieren sein.
Ein Kommentar
Dieser Kommentar stellt ausschließlich die persönliche Meinung des Autors das.
In all den Jahren an der Sideline beim American Football kann man so einiges erleben. Siege und Niederlagen, spannende und eintönige Spiele - von jedem gibt es genügend. Dieses Spiel in Neubrandenburg stand jedoch unter einem seltsamen Stern. Natürlich wirkte in diesem Spiel auch noch die Absage das Finals der Landesliga Ost im vergangenen Jahr nach. Die Gründe wurden bereits damals hinreichend erläutert und wer wollte, konnte dies auch verstehen. Das dann im Vorfeld in der Lokalpresse in Neubrandenburg erscheint, welcher die Ereignisse in ein vollständig falsches Licht stellt und Äußerungen unbeteiligter Dritter den Crusaders zuschreibt, das hat schon ein Geschmäckle (wer den nicht kennt, der schaue hier - entnommen von der Facebookpräsenz der Tollense Sharks). Ob das nun alleinig dem dafür zuständigen Redakteur anzulasten ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Mit sauberer journalistischer Arbeit hat dies jedoch nichts zu tun. Wenn es überhaupt noch einer Extraportion Motivation für die Crusaders bedurft hätte, dieser Artikel war bestens geeignet dafür.
Zum Spielverlauf möchte ich gar nicht so viel sagen, dass steht ja im Wesentlichen im Spielbericht. Allerdings ist mir selten eine Schiedsrichter-Crew unter gekommen, die in dieser Anzahl foulbehaftete Situationen übersieht. Wohlgemerkt auf beiden Seiten! Allerdings im Zweifelsfall eher zu Gunsten der Gastgeber. Gefühlt zumindest. Dazu zählen auch die beiden Situationen, in denen ein Spielzug unabsichtlich abgepfiffen worden war. In der ersten Situation ging dies zu Lasten eines Ballbesitzwechsels, da die Chemnitzer Defense hier wieder einmal den Ball frei geschlagen und eorbert hatte, aber zufällig hat schon vorher abgepfiffen wurde. Zweite Situation war der nicht gegebene Touchdown. Da nützen dann auch die Entschuldigungen wenig. Auf der anderen Seite hätte sich unsere Teamzone aber auch nicht beschweren dürfen, wenn irgendwann mal eine Flagge gegen die Teamzone geflogen wäre ...
Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich habe sehr großen Respekt vor Euch allen, die Ihr Woche für Woche Eure Freizeit opfert und als Schiedsrichter die Spiele begleitet und auch mit den nicht immer einfachen Äußerungen aus mancher Teamzone zurecht kommen müsst. Doch hin und wieder gibt es Situationen wie oben beschrieben, die einfach mal zur Sprache gebracht werden müssen. Wir sehen uns demnächst irgendwo am Spielfeldrand, da können wir gern auch darüber sprechen.